Von Fügen nach Hochfügen (19,8 km, 2025 Höhenmeter)

Vor der Etappe heute hatte ich mächtig Respekt. Die ersten acht Kilometer bestehen aus einem Aufstieg von 1200 Höhenmetern. Danach geht es dann mehr oder weniger nur noch Berg ab. Der Aufstieg startet direkt an der Seilbahn und der Weg führt immer wieder dicht an ihr vorbei. Aus den Gondeln winken mir die Kinder fröhlich zu, während die Erwachsenen entweder mitleidig oder schadenfroh auf den schwitzenden Wanderer herabschauen. Egal. Ich bin stolz, die gesamte Strecke gelaufen zu sein.

Der Aufstieg lief auch besser als erwartet. Vielleicht habe ich mich hier jetzt akklimatisiert, ganz sicher aber habe ich meinen Rhythmus für das Aufsteigen gefunden. Ich gehe jetzt ziemlich langsam, aber stetig. Diesmal hatte ich auch zwei Liter Wasser dabei. Das wäre heute allerdings nicht notwendig gewesen, denn alle 300 bis 600 Höhenmeter gibt es eine bewirtschaftete Alm. Auf der Geolsalm habe ich Mittagspause gemacht und einen riesigen Apfelstrudel gegessen.

Unterwegs zu essen scheint mir strategisch eher ungünstig zu sein. Mein Körper wendet dann offenbar Energie für die Verdauung auf, wo ich doch alle Energie fürs Laufen brauche. Lifelong learning.

Der Weg bot auch heute wieder atemberaubende Aussichten. Ich denke, ich brauche nicht viel zu schreiben, die Bilder sprechen für sich.

Das Klettern über die großen Steinbrocken hat mich stark ans Angeln am Rhein und in den Duisburger Häfen erinnert. Wer hätte gedacht, dass ich die dort auf der Packlage erworbene Trittsicherheit noch einmal brauchen würde.

Im Berghotel angekommen, stellt sich heraus, dass ich hier versehentlich Halbpension gebucht habe. Aber gut, Abendessen möchte ich ja in jedem Fall. Es stellt sich außerdem heraus, dass das Hotel neben einem Schwimmbad auch eine Sauna hat. Nicht, dass ich heute nicht schon genug geschwitzt hätte, aber Sauna soll ja dem Muskelkater vorbeugen. Sehr gesund also und vor allem sehr entspannend. Auf einer bequemen Liege im Ruhebereich schreibe ich diese Zeilen. So geht ein anstrengender Tag sehr entspannt zu Ende.

P.S.: Auch heute hat mein Zimmer designmäßig etwas zu bieten.