Von Mayrhofen nach St. Jakob (16,2 km, 1399 Höhenmeter)

Die heutige Etappe startet am Schlegeis-Speichersee. Da von Mayrhofen keine Wanderwege dorthin führen, erfolgt die Anfahrt auf einer einspurigen, mautpflichtigen Passstraße mit dem Bus. Das Wetter ist besser, die Berge sind – anders als gester – größtenteils zu sehen. Es ist kalt, acht Grad Celsius, sodass wieder Jacke und Tuch zum Einsatz kommen.

Der Stausee wird von den umliegenden Gletschern gespeißt und leuchtet selbst bei bedecktem Himmel intensiv hellblau. Wie muss das erst bei strahlendem Sonnenschein aussehen…

Der Weg geht nur kurz am See entlang und führt dann am Bach entlang in ein Tal hinein. Immer wieder sind Wasserfälle zu sehen und zu hören.

Der Anstieg ist zunächst nicht sehr steil, steigert sich allerdings, als die Lavits Alm in Sicht kommt.

Von dort ist auch schon der letzte Aufstieg zu sehen, der zur Ländergrenze Österreich-Italien führt. Dort wird am Pfitscherjoch auf 2245 Metern der Alpenhauptkamm überstiegen. Damit ist die Alpenüberquerung faktisch erfolgt. Bei mir war das heute um 12:30 Uhr der Fall.

Auf dem Joch war es nochmal kälter, 5 Grad Celsius, und es weht ein starker, fast stürmischer Wind. Die Sicht ist nicht schlecht, die umliegenden Gipfel liegen aber in den Wolken.

Nach einer kurzen Pause im Pfischerjoch-Haus mache ich mich an den Abstieg nach Stein und St. Jakob. Ich hatte dabei Rückenwind, wie ich ihn nur vom Meer kenne. Ich bin also halb in Rückenlage abgestiegen und hab mit den Stöcken gebremst. Gut, dass es davon keine Bilder gibt.

Der Abstieg ist ziemlich steil und anstrengend. In Stein erreicht man das Tal und es geht auf einer Höhe bis nach St. Jakob weiter.

Der Unterberger Hof liegt etwas außerhalb des Ortskerns und gehört zu einem Bauernhof. Zum Essen muss ich in den Ortskern zurück. Für das Abendgebet finde ich dort eine schöne Dorfkirche. Danach gibt es nochmal ein Wienerschnitzel. Das haben auch die Italiener aus Südtirol drauf.

Während ich beim Essen sitze, schreiben Uli und Kurt, dass sie in Sterzing angekommen sind. Sie sind heute Morgen am Pfitscherjoch-Haus gestartet, wo sie übernachtet haben, und sind die 29,5 Kilometer bis Sterzing durchgelaufen. Eine Wahnsinnsleistung! Für mich geht es morgen auf die letzte Etappe nach Sterzing.

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