Wir sind in der Luft. Wir, das sind Elisabeth Bänsch, eine Kollegin von Theodor-Fliedner-Gymnasium, und ich. Wir fliegen von Frankfurt nach Istanbul und von dort weiter nach Tel Aviv. Unser Ziel ist Beit Jala im Westjordanland. Dort werden wir in den nächsten sechs Tagen auf den Spuren Theodor Fliedners unterwegs sein, des Namensgebers unserer Schule in Düsseldorf-Kaiserswerth. Dass der Gründer der Kaiserswerther Diakonie im Heiligen Land Spuren hinterlassen hat, ist nicht unbedingt bekannt. Am Theodor-Fliedner-Gymnasium findet man einen Hinweis darauf neben dem Eingang zur Aula.
Dort gibt es ein Porträt von Theodor Fliedner und eine Tafel mit biografischen Ereignissen. Dort findet sich auch folgender Eintrag:
1851 – Eröffnung des Mädcheninternats „Talitha Kumi“ in Israel
Die wechselhafte Geschichte von Talitha Kumi ist durch die beiden Weltkriege und den jüdisch-arabischen Krieg bestimmt. Das heutige Talitha Kumi liegt zwei Kilometer von Beit Jala entfernt. Es ist heute eine Deutsche Evangelisch-Lutherische Schule in der Trägerschaft des Berliner Missionswerks.
Auf dem Weg vom Flughafen kommen wir an Talitha Kumi vorbei. Mehr als einen Blick darauf können wir aber nicht erhaschen. Es ist bereits kurz nach Mitternacht als wir im christlichen Schulungs- und Freizeitzentrum Beit Al Liqa‘ ankommen. Hier werden wir die Nacht verbringen, um morgen um 8:00 Uhr, pünktlich zum Unterrichtsbeginn, an der Schule zu sein.