Von Kinlochleven nach Fort William (25 km). Oder: Angekommen, auch wettermäßig

Den Start in die letzte Etappe hatten wir früh angesetzt. Nicht nur deshalb, weil noch einmal 25 km auf dem Programm standen, sondern vor allem, weil für heute Regen angesagt war. Wir haben doch tatsächlich bisher keinen Regen und für schottische Verhältnisse sehr viel Sonnenschein gehabt. Heute sollten wir den schottischen Regen kennenlernen und die Chance bekommen auch die Regenausrüstung einem Praxischeck zu unterziehen.
Die letzte Etappe hat mir landschaftlich von allen am besten gefallen. Es ging durch mehrere weite Täler, die alle einen anderen Charakter haben. Dazu die Berge, allen voran Ben Nevis mit 1345 Metern. Ein Stück der Strecke sind Christian und ich (Jens hat sich für den Bus entschieden) mit den zwei Frauen aus München gegangen. Geschichten und Erlebnisse von Fernwanderungen waren schnell das Thema. So kommt man zu neuen Ideen, Plänen und Zielen. Hier soll es aber um diese Tour gehen. Wir haben uns einen kleinen Unterkunftscheck vorgenommen. Los geht‘s!
The Clachan: Tolle Zimmer und modernes Bad im ältesten Pub Schottlands. Essen und Getränke waren klasse. Frühstück gibt es leider nicht, aber es gibt ein tolles Frühstückscafé ganz in der Nähe. Fünf von fünf Sterne für die Unterkunft.
Youthhostel Rowardennen: Lage und äußeres Bild sind ein Traum. Drinnen ist es deutlich anders. Die Ausstattung ist so ziemlich durch, die Duschen sind eine Zumutung. Das Abendessen war gut, das Frühstück indiskutabel. Dazu stimmt das Preis-Leistungsverhälnis überhaupt nicht. Zwei von fünf Sternen.
Drovers Inn: Auch einer der ältesten Pubs des Landes. Das wird hier zum Programm erhoben. Alles scheint aus der Gründungszeit zu stammen. Das Bett knarzt, der Teppich lebt. Ausnahme ist das Bad, das offensichtlich renoviert wurde. Dafür müssen alle Gäste sich dieses eine Bad teilen. Der Pub ist auch total urig. Das Essen, die Getränke und auch das Frühstück sind klasse. Wer etwas echt authentisches sucht, ist hier genau richtig. Dreieinhalb von fünf Sternen.
Tyndrum Lodges: Ziemlich neue Lodges, modern, praktisch und schön eingerichtet mit Hotelkomfort. Einzig das Frühstück muss zu Abzügen führen: Eingeschweißte Croissants und löslicher Kaffee. Vier von fünf Sternen.
Kingshouse Hotel / Bunkhouse: Die Lage ist traumhaft. Es gibt sehr kleine, karge Räume mit roh gezimmerten Etagenbetten. Die Duschanlagen sind grundsätzlich gut, aber die Sauberkeit lässt sehr zu wünschen übrig. Gut ist die Möglichkeit, das Frühstück upzugraden und im Hotel ein Full Scottisch Breakfast zu bekommen. Der nächtliche Feueralarm war ein besonderes Erlebnis, wird hier aber natürlich nicht berücksichtigt. Drei von fünf Sternen.
Blackwater Hostel: Auch hier war das Zimmer sehr klein, alles mit Holz vertäfelt, aber super sauber. Wir hatten ein eigenes Bad auf dem Zimmer. Es gibt kein Frühstück, aber die Gemeinschaftsküche ist perfekt ausgestattet und sauber. Hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Dreieinhalb von fünf Sternen. So weit unser Check. Zurück zum Weg. Denn heute sind wir angekommen. Am Ortseingang endet der West Highland Way traditionell, heute führt er noch durch die Einkaufsstraße mit den vielen Souvenirläden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. An der Statur „Sore Feet“ treffen wir Jens und machen im Regen die obligatorischen Fotos. Dann geht es zum Duschen und Umziehen ins Hotel. Ein letzter Abend in Schottland wartet auf uns.

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