Tag 3 – United Nations, 9/11 Memorial and Staue of Liberty

Zum Frühstück gab es heute endlich Nutella. Nicht, weil die Hotelküche ein Einsehen hatte und meiner Tochter den Start in den Tag erleichtern wollte, sondern weil wir 12,79 $ für ein (zugegebener Weise großes) Glas Nutella ausgegeben haben. Beim Schreiben merke ich, dass solche Preise mich gar nicht mehr aus der Fassung bringen. Die Preise sind hier für so ziemlich alles so utopisch, dass es komplett unwirklich erscheint, was wir da ausgegeben.

Andererseits gibt es dann auch mal Überraschungen in die andere Richtung. So haben wir für acht Eintrittskarten zum 9/11 Memorial überhaupt nichts bezahlt. Statt zweier Familientickets zu je 93 $, haben wir früh um 7:00 Uhr acht kostenlose Tickets für den letzten Einlass bekommen. Das ist immer montags möglich und wir hatten offenbar Glück. Dass die wirklich guten Audio-Guides dann 10 $ pro Person gekostet haben, versteht sich von selbst.

Unser Programm heute beginnt aber nur eine Viertelstunde Fußweg vom Hotel entfernt beim Hauptquartier der UNO. Bilder von der UN-Vollversammlung oder dem UN-Sicherheitsrat kennen wir aus den Nachrichten. Heute besteht die Chance diese Orte live zu sehen. Wir haben Glück, dass es um 11:00 Uhr noch genügend Plätze für uns alle gibt. Für den Sicherheitscheck werden wieder Fotos gemacht und irgendwie werde ich mit einem Besucherausweis zum Verantwortlichen für unsere Gruppe. Die anderen bekommen pinke Armbänder.

Die Führung macht Stephanie. Es ist ihr erster Tag und wir ihre allererste Gruppe. Sie macht das super und wir bekommen einen spannenden Einblick in die Arbeit der UNO. Neben dem Thema Sicherheit, beschäftigt mich die Frage der nachhaltigen Entwicklung am meisten. Durch den Krieg in der Ukraine ist die Energie-Frage bei uns ja doch sehr deutlich ins Bewusstsein gerückt. In New York kann man das nicht sagen. Kaum auszurechnen, wie viel Energie in dieser Stadt allein für die allgegenwärtigen Klimaanlagen gebraucht wird. Jedes Geschäft, jeder U-Bahn-Waggon, jedes Hotelzimmer und augenscheinlich überhaupt jegliches Bauwerk wird unter hohem Energieverbrauch auf eine Temperatur heruntergekühlt, die wir als unangenehm kalt empfinden (ich fürchte, wir haben uns bereits alle schon erkältet). Auch die Vermeidung und die Trennung von Müll spielt in New York offensichtlich überhaupt keine Rolle.

Am Nachmittag geht es nach einer riesigen Pizza zum Ground Zero. Das 9/11 Memorial ist allein architektonisch ein bewegendes Erlebnis. Die museumspädagogisch sehr gut gemachte Ausstellung katapultiert uns Erwachsene augenblicklich zurück zum 11. September 2001. Für die Kinder ist es ein Geschichtsmuseum. Wir sind alt.

Der Abend ist der Freiheitsstatur gewidmet. Statt auch hier wieder für viel Geld hinüber zu fahren und hinauf zu klettern, entscheiden wir uns für die kostenlose Staten Island Ferry, die an der Freiheitsstatur vorbeifährt. Exakt die richtige Entscheidung. Dass wir beim Sonnenuntergang hin und in der einvrechenden Dunkelheit zurückfahren, haben wir nicht geplant. Es fügt sich einfach.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert