Von Armenteira nach Vilanova de Arousa (25,7 km)

Da heute nochmal eine längere Etappe anstand, sind wir früh aufgestanden und in der Dunkelheit losgelaufen. Dummerweise führte der Weg aber direkt in den Wald und es war stockfinster. Trotz des Lichts von Jans Stirnlampe haben wir nach kurzer Zeit die Wegmarkierungen verloren, und von einem wirklichen Weg konnte auch nicht die Rede sein. Schließlich irrten wir orientierungslos durch den Wald und kamen an eine verfallene Hütte. Blair Witch Project war gar nichts dagegen. Wir haben uns tatsächlich verlaufen. Als wir an eine Stelle kamen, an der mit Sicherheit vor uns schon lange kein Mensch mehr durch das Dickicht gegangen ist, sind wir umgekehrt. Inzwischen wurde es langsam hell und wir haben immerhin einen Weg gefunden, der parallel zu dem markierten Weg auf der anderen Seite des Bachs verlief. An einer kleinen Brücke konnten wir schließen auf den markierten Weg zurück wechseln.

Ein großer Teil der heutigen Etappe verlief entlang der „Ruta de la piedra y del aqua“ immer am Bach, der sich schließlich zu einem kleinen Fluss ausweitete. Darin wimmelte es nur so von Forellen, die ich mit der Sonnenbrille mit Polarisationsfilter super beobachten konnte. Das hat meine Vorfreude auf das Angeln in den Herbstferien geweckt.

Das Wetter war für die heutige – insgesamt drittlängste – Etappe optimal. Es war bedeckt und dadurch nicht ganz so warm. Gegen Mittag fielen dann sogar ein paar Regentropfen. Grund genug, um den Regenschutz für den Rucksack zur Anwendung zu bringen, um auch diesen von der Liste der nicht gebrauchten Dinge streichen zu können.

So gut ich morgens ins Laufen komme und so leicht es mir inzwischen fällt, auf dem letzten Drittel der Strecke haben mir die Füße echt weh getan. Ich war froh als man das Meer riechen konnte, noch bevor die Bucht in Sicht kam.

Die Pilgerherberge von Vilanova de Arousa ist in den Nebenräumen einer Sporthalle untergebracht. In der eigentlichen Halle findet gerade eine Dinosaurier-Ausstellung statt. Während ich das hier schreibe, hört es sich so an, als liefe nebenan der Film Jurassic Park.

Da es jetzt tatsächlich richtig regnet und es in Vilanova nicht wirklich etwas zu sehen gibt, liegen die meisten der 28 Pilger im Schlafsaal in ihren Betten, schlafen, lesen oder schreiben Tagebuch. Heute scheinen alle ziemlich erschöpft. Nachher werden wir den Tag noch bei einem Glas Wein ausklingen lassen.

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