Klarheit – Ordnung– Stille. Fünf Tage im Kloster Maria Laach

Tag 1: Stille

Heute bin ich angekommen. Nachdem ich am Vormittag noch dienstliche Termine hatte, beginnt meine Fortbildungswoche gegen halb zwölf mit der Fahrt in die Eifel. Ich bin trotz allem noch etwas zu früh dran. Einchecken im Gästeflügel der Benediktinerabtei Maria Laach ist erst ab 14:30 Uhr möglich. Alles hat hier seine Zeit. Nichts beginnt früher, nichts später.

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Tag 2: Ordnung

Der Tag beginnt früh im Kloster. Um fünf Uhr klingelt mein Wecker. Nach dem Duschen geht es zuerst in die Kirche. Vigilien und Laudes ab 05:30 Uhr. Zurück in meinem Zimmer dann 20 Minuten Meditation. Anschließend Lectio Divina, geistliche Schriftlesung. Das Programm habe ich mir selber so vorgenommen. Im Gästeflügel, kann jeder Gast seinen Tag gestalten, wie er oder sie möchte. Für mich sollen es aber ja Exerzitien werden, geistliche Übungen.

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Tag 3: Klarheit

Heute ist es kalt, gerade mal 3 Grad zeigt das Thermometer. Dafür strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel, als ich aus dem Konventamt komme und zum Frühstück gehe. Die Tage im Kloster beginnen und enden bewusst früh. Ich habe mal gelesen, dass das deshalb so ist, weil die Mönche dann selbst im Sommer von der Nacht in den Tag leben und nicht umgekehrt.

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Tag 4: Ora et Labora

Heute war ich um 05:30 Uhr alleine in der Kirche. Ganz alleine natürlich nicht, der Konvent war natürlich auch da. Aber außer mir nahm kein Gast an den Vigilien und Laudes teil. Für mich ist es aber einer der Hauptgründe, warum ich hergekommen bin. Im Rhythmus des Gebetes den Tag gestalten. Fünf Gebets- und Gottesdienstzeiten sind das am Tag, zusammengerechnet ca. 2,5 Stunden. Tendenziell sehr ähnlich und gleichförmig gestaltet. Die Vesper und das Konventamt werden von der Orgel begleitet, die übrigen Gebetszeiten werden ohne Begleitung gesungen.

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Tag 5: „Ein-Zeit“ statt Auszeit

Heute ist meine Klosterwoche zu Ende gegangen. Für mich war es eine außerordentlich bereichernde Erfahrung und eine echte Auszeit. – Oder vielleicht doch eher eine „Ein-Zeit“. Denn nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung habe ich weniger stark erlebt, dass ich etwas ausgeschaltet habe – dass also etwas nicht da war –, sondern vielmehr, dass ich etwas eingeschaltet habe, wofür sonst nur wenig oder gar keine Zeit ist. Ich habe mal hochgerechnet. In dieser Woche habe ich rund 10 Stunden gebetet und Gottesdienst gefeiert. Ich habe rund 4 Stunden meditiert und gut 20 Stunden gelesen. Für nichts von dem nehme ich mir sonst soviel Zeit.

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