Mein digitales Tagebuch „Day One“ zeigt mir unter der Überschrift „An diesem Tag“ die Einträge der vergangenen Jahre an. Von dem, was ich vor sieben Jahren geschrieben und heute wieder gelesen habe, möchte ich einen Auszug hier teilen:

Tagebucheintrag vom 24.07.2012

Mit den Kindern haben wir kürzlich den Film „Oben“ gesehen. Ein Junge lernt ein keckes Mädchen kennen, das – wie er – davon träumt, zu einem spektakulären Wasserfall zu kommen. Sie heiraten, kaufen ein Haus, renovieren es und wohnen zu zweit drin, denn Kinder konnten sie keine bekommen. Die Frau hat ein Album, ihr „Abenteuerbuch“, in dem es eine Kategorie „Was ich erleben möchte“ gibt. Als die Frau gestorben ist, traut sich der Mann nicht in das „Abenteuerbuch“ hineinzusehen, weil er glaubt, er habe ihr ihren Lebenstraum nicht erfüllen können. Die weitere Handlung spare ich mir jetzt hier mal. Wichtig ist, dass er irgendwann doch hineinsieht und feststellt, dass die Seiten bereits gefüllt sind. Es sind Bilder aus ihrem gemeinsamen Alltag.

Das möchte ich mitnehmen: Das Abenteuer wartet nicht in ferner Zukunft oder an exotischen Orten. Es ist hier und jetzt im Alltag. Mit Alex und den Kindern. Zwischen all dem, was sonst so passiert. Das heißt nicht, dass man nicht Träume haben kann und soll. Oder sich auf etwas freuen. Aber dieses unbestimmte Gefühl, dass auf etwas hinzuleben, das noch aussteht, ist – abgesehen vom eschatologischen Vorbehalt – nicht hilfreich. Vielleicht muss man häufiger mal Bilder ansehen, die das tolle und aufregende Abenteuer des Alltags zeigen…